Das Kapitel "Weihnachtsmarkt"
Für alle, die sich an meinem Leid gar nicht satt lesen können, hier noch einmal der vollständige Text, wie er auch auf meiner Homepage erschien:
Trainer und Manager meines Fußballvereins belohnten die ganze Mannschaft für konstant gute Trainingsbeteiligung mit einem Besuch des Kieler Weihnachtsmarktes, anstatt - wie jeden Donnerstag - zu trainieren.
Es gab reichlich Glühwein, für den "Schuss" hatten sämtliche Verantwortliche die eigenen Alkohol-Vorräte mitgeschleppt. Den Großteil der Kosten deckte unser Manager mit Sponsorengeldern ab - insgesamt also beste Voraussetzungen für ein hemmungsloses Besäufnis.
Meine Erinnerung an den Abend ist ganz klar - bis ungefähr zu dem Zeitpunkt, zu dem ich zwei selbstverständlich alkoholisch aufgewertete Glühwein(e?) in einem Tempo getrunken hatte, in dem die anderen gerade einen geschafft haben.
Um 21:30 Uhr teilte man mir mit, dass die Buden jetzt geschlossen würden. Mich packte die Torschlusspanik und ich erstand gerade noch den letzten Glühwein, nachdem man immer ausgerechnet die Luken geschlossen hatte, unter denen gerade ich stand...
Danach ging's in einen benachbarten Irish Pub, den ich allerdings nur noch schemenhaft wahrnahm. Nach nicht allzu langer Zeit in dem lebensgefährlich lauten, viel zu stickigen Raum überkamen mich Frischluft-Gelüste. 10 Meter vom Pub entfernt verschönerte ich den Nachbarn der Kneipe zunächst geschmackvoll das Kellerfenster, um anschließend auf dem Boden sitzend die Ruhe zu genießen, die nur ab und zu durch amüsierte Passantengrüppchen, bohrende Fragen besorgter Einzelpersonen und unüberlegtes Öffnen der Augen gestört wurde.
"Dumussawiederreinsonserfrierssuhier", dachte ich im Stillen. Das Vorhaben geriet kurz ins Stocken, als ich statt eines Kneipeneinganges nur eine Tür zu einem ganz normalen Treppenhaus vorfand. Nach kurzem Grübeln darüber tastete ich mich weiter vor und fand nur wenige Meter entfernt den richtigen Eingang. Weit hinein schaffte ich es allerdings nicht mehr - nur wenige Augenblicke später beugte ich mich dem Geräuschpegel, der mich problemlos zurück auf die Straße spülte. Ich hatte genug. Wollte nur noch nach Hause. Noch zwei, drei fürsorgliche Sätze von Claudio und ich machte mich auf die Suche nach einem Taxi. Unerwartet schnell wurde ich fündig - gleich hinter der ersten Ecke standen vier Taxen, als wären sie nur meinetwegen dort. "Siehssu: Jetzgehssaufwärts.", freute ich mich und stieg ein. Meine Eindrücke von der Fahrt sind verschwommen, nur die echoartige, kilometerweit entfernt klingende Stimme des Fahrers hallte kurz: "khvzrrusdzfhfiuseufksjhfuaufzuouPROJENSDORFERkjxcyhpieurzaözdöbzeuzajhxl<hii?". "Jaja, Projensdorfer.", antwortete ich mit den letzten artikulierten Lauten an diesem Abend.
Zu Hause angekommen, hörte ich, dass im Schlafzimmer noch der Fernseher lief und mich beschlich die leise Befürchtung, Inga könnte noch nicht so tief schlafen, dass sie mich nicht bemerkte. So mied ich zunächst das Schlafzimmer und freundete mich mit dem Gedanken an eine Nacht im Bad an. Irgendwie und irgendwann schaffte ich es dann doch noch ins Schlafzimmer, natürlich nicht, ohne Inga aufzuwecken, die dies prompt mit quälenden Fragen quittierte. Ich antwortete pflichtgemäß mit einem gestöhnten "m" oder "mm", legte mich hin und schlief noch während des Hinlegens ein.
Trainer und Manager meines Fußballvereins belohnten die ganze Mannschaft für konstant gute Trainingsbeteiligung mit einem Besuch des Kieler Weihnachtsmarktes, anstatt - wie jeden Donnerstag - zu trainieren.
Es gab reichlich Glühwein, für den "Schuss" hatten sämtliche Verantwortliche die eigenen Alkohol-Vorräte mitgeschleppt. Den Großteil der Kosten deckte unser Manager mit Sponsorengeldern ab - insgesamt also beste Voraussetzungen für ein hemmungsloses Besäufnis.
Meine Erinnerung an den Abend ist ganz klar - bis ungefähr zu dem Zeitpunkt, zu dem ich zwei selbstverständlich alkoholisch aufgewertete Glühwein(e?) in einem Tempo getrunken hatte, in dem die anderen gerade einen geschafft haben.
Um 21:30 Uhr teilte man mir mit, dass die Buden jetzt geschlossen würden. Mich packte die Torschlusspanik und ich erstand gerade noch den letzten Glühwein, nachdem man immer ausgerechnet die Luken geschlossen hatte, unter denen gerade ich stand...
Danach ging's in einen benachbarten Irish Pub, den ich allerdings nur noch schemenhaft wahrnahm. Nach nicht allzu langer Zeit in dem lebensgefährlich lauten, viel zu stickigen Raum überkamen mich Frischluft-Gelüste. 10 Meter vom Pub entfernt verschönerte ich den Nachbarn der Kneipe zunächst geschmackvoll das Kellerfenster, um anschließend auf dem Boden sitzend die Ruhe zu genießen, die nur ab und zu durch amüsierte Passantengrüppchen, bohrende Fragen besorgter Einzelpersonen und unüberlegtes Öffnen der Augen gestört wurde.
"Dumussawiederreinsonserfrierssuhier", dachte ich im Stillen. Das Vorhaben geriet kurz ins Stocken, als ich statt eines Kneipeneinganges nur eine Tür zu einem ganz normalen Treppenhaus vorfand. Nach kurzem Grübeln darüber tastete ich mich weiter vor und fand nur wenige Meter entfernt den richtigen Eingang. Weit hinein schaffte ich es allerdings nicht mehr - nur wenige Augenblicke später beugte ich mich dem Geräuschpegel, der mich problemlos zurück auf die Straße spülte. Ich hatte genug. Wollte nur noch nach Hause. Noch zwei, drei fürsorgliche Sätze von Claudio und ich machte mich auf die Suche nach einem Taxi. Unerwartet schnell wurde ich fündig - gleich hinter der ersten Ecke standen vier Taxen, als wären sie nur meinetwegen dort. "Siehssu: Jetzgehssaufwärts.", freute ich mich und stieg ein. Meine Eindrücke von der Fahrt sind verschwommen, nur die echoartige, kilometerweit entfernt klingende Stimme des Fahrers hallte kurz: "khvzrrusdzfhfiuseufksjhfuaufzuouPROJENSDORFERkjxcyhpieurzaözdöbzeuzajhxl<hii?". "Jaja, Projensdorfer.", antwortete ich mit den letzten artikulierten Lauten an diesem Abend.
Zu Hause angekommen, hörte ich, dass im Schlafzimmer noch der Fernseher lief und mich beschlich die leise Befürchtung, Inga könnte noch nicht so tief schlafen, dass sie mich nicht bemerkte. So mied ich zunächst das Schlafzimmer und freundete mich mit dem Gedanken an eine Nacht im Bad an. Irgendwie und irgendwann schaffte ich es dann doch noch ins Schlafzimmer, natürlich nicht, ohne Inga aufzuwecken, die dies prompt mit quälenden Fragen quittierte. Ich antwortete pflichtgemäß mit einem gestöhnten "m" oder "mm", legte mich hin und schlief noch während des Hinlegens ein.
Lethargo - 2. Mär, 01:59
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